Frankfurt am Main – Die Deutsche Olympische Gesellschaft (DOG) hat beim Deutschen Bundestag drei offizielle Petitionen eingereicht, die dem Parlament nun zur Beratung vorliegen. Ziel der Initiativen ist es, mit klaren, gezielten Hebeln die Rahmenbedingungen für Bewegung, Sport und Gesundheit in Deutschland sichtbar zu verbessern. Unabhängig von den von der DOG unterstützten Olympia-Initiativen geht es um überfällige Anpassungen, die Sport dort stärken, wo er seine größte gesellschaftliche Wirkung entfaltet – in der Schule, im öffentlichen Leben und in der Infrastruktur.
DOG-Präsident Gregor von Opel erklärt: “Sport ist kein Luxus, sondern eine notwendige Stütze für Gesundheit, Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt – und wir riskieren, diese Stütze weiter zu verlieren, wenn wir jetzt nicht handeln.”
Die DOG sieht für diese Anliegen eine breite Unterstützung in der Bevölkerung und setzt zugleich auf die begleitende Aufmerksamkeit der Medien. Nur mit öffentlichem Rückenwind können die Forderungen jetzt zügig beraten, beschlossen und umgesetzt werden.
1. Tägliche Bewegung in allen Schulen – „Eine Stunde pro Tag“
Kinder und Jugendliche in Deutschland bewegen sich deutlich zu wenig; nur jedes vierte erfüllt die WHO-Empfehlung von 60 Minuten Bewegung täglich. Länder wie Finnland, Japan, Korea und Frankreich haben tägliche Bewegung längst selbstverständlich im Schulsystem verankert – mit belegten Effekten auf Gesundheit, Konzentration, Lernleistung und Wohlbefinden. Die DOG fordert daher eine verbindliche tägliche Bewegungseinheit von mindestens 60 Minuten an allen Schulen in Deutschland.
2. Bundesweiter „Tag des Sports“ – jährlich, sichtbar, für alle
Die DOG fordert einen kalenderfest verankerten Tag des Sports am ersten Samstag im September. An diesem Tag sollen Kommunen verpflichtet werden, gemeinsam mit Sportvereinen offene und kostenfreie Bewegungsangebote für alle Altersgruppen bereitzustellen – sichtbar, niedrigschwellig, ohne Zugangshürden. Damit diese Angebote für jedermann erreichbar sind, fordert die DOG zusätzlich eine bundesweite ÖPNV-Regelung, sodass Menschen unabhängig von Einkommen oder Mobilität kostenlos oder vergünstigt zu den Angeboten gelangen können.
3. Sportstätten modernisieren – „Goldener Plan 2.0“
Der historische Goldene Plan von 1959, von der DOG initiiert, hat nach dem Krieg den systematischen Aufbau der Sportstätten geprägt: Damals wurde zuerst der Bedarf erhoben und die Mittel zentral nach Dringlichkeit und Wirkung verteilt. Das Programm zur Sportmilliarde ist ein Start, reicht aber nicht aus, weil ausschließlich Kommunen antragsberechtigt sind, die Verteilung der Mittel nicht dem Bedarf, sondern der Haushaltslage folgt, und der zeitliche Vorlauf weiteren Stillstand erzeugt.
Die DOG fordert deshalb einen Goldenen Plan 2.0 mit
1. Bundesweiter Bedarfserhebung zuerst,
2. Verteilung nach Bedarf und Wirkung, nicht nach Kassenlage,
3. verstetigten Mitteln für Sanierung, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit – auch mit Blick auf mögliche Olympiabewerbungen.
Wie der erste Goldene Plan den Aufbau trug, soll ein Goldener Plan 2.0 die Modernisierung tragen – bedarfsbasiert, gerecht und zukunftsorientiert.
Mit diesen Petitionen nutzt die DOG den parlamentarischen Weg, um Sport als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe zu stärken. Es geht darum, Rückstände aufzuholen und Zukunft zu gewinnen – in der Schule (tägliche Bewegung), im öffentlichen Leben (Tag des Sports) und in der Infrastruktur (Goldener Plan 2.0).
Die Entscheidungen, die wir jetzt treffen, bestimmen die Zukunft nächster Generationen – nicht nur ihrer Sportstätten.