Für den in 2022 erneut ausgeschriebenen Wettbewerb haben wir zahlreiche tolle Zusendungen erhalten. Ein herzliches Dankeschön von uns hierfür. Ein Beweis, dass die Thematiken Fair Play und Werte im Sport bei vielen Kindern und Jugendlichen einen hohen Stellenwert haben und im sportlichen Alltag gelebt werden.
2023 werden wir den Wettbewerb wieder ausschreiben. Die Ausschreibung erfolgt in Kürze über unsere Homepage.
Die Gewinner aus 2022 sind:
1. Platz: Florian Ben Funke (Binger Tauchsportclub)
Florian ist Mitglied im Binger Tauchsportclub und seit einiger Zeit Mitglied der Landesauswahl Rheinland-Pfalz als Landeskadersportler. Beim Länderpokal im März 2022 schwamm er die Pflichtzeiten für die Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock.
Ein normaler Weise zur Disqualifikation führendes Missgeschick von ihm (Drucklufttauchgerät berührt die Wand) wurde nicht geahndet. Fälschlicher Weise wurde hierfür ein anderer Sportler disqualifiziert. Florian bemerkte diesen Irrtum und sorgte dafür, dass sein Konkurrent in die Wertung kam. Hierdurch gewann sein Mitstreiter Silber und Florian wurde disqualifiziert.
Florian hat nie daran gedacht, einen Nutzen daraus zu ziehen. Dadurch ist er bereits in seinem jungen Alter von 12 Jahren ein Fair Play-Vorbild für andere Kinder und Jugendliche.
2. Platz: Tom Fäth (JFG Bessenbachthal 2004)
Tom ist mit 13 Jahren Spielführer der U15-Junioren der JFG Bessenbachthal 2004.
In der Partie gegen die JFG Kahlgrund gelang dem Angreifer der vermeintliche Führungstreffer für seine Mannschaft – zumindest hatte der Unparteiische den Ball hinter der Linie gesehen. Von dieser falschen Wahrnehmung wollte Tom allerdings nicht profitieren. Er teilte dem Schiedsrichter umgehend mit, dass der Ball nicht drin war. So wurde das Tor zurückgenommen.
Mit dieser ehrlichen Aussage, insbesondere in einer sehr engen und ausgeglichenen Begegnung, zeigte Tom, dass er seiner Vorbildfunktion als junger Kapitän absolut gerecht wird. Mit seiner Fairness ist er auch ein Vorbild für viele „große Fußballer“.
Kurz vor Ende gelang Tom in dieser Partie noch ein regulärer Treffer (1:1), sodass sein Team einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte.
3. Platz: Goalballclub Sporting Franzburg
Seit 2019 wird an der Martha Müller-Grählert Schule in Franzburg Goalball gespielt, eine inklusive Sportart, die eigentlich 1946 für Blinde und Sehbehinderte erfunden wurde. Die Silbermedaille der damaligen „Schuleuropameisterschaft“ hängt im Schaukasten direkt neben dem Vertretungsplan. Seinerzeit konnte man sich sogar gegen Sportschulen des Landes durchsetzen.
Seit dem 29.07.2021 ist der Goalballclub Sporting Franzburg ein eingetragener Verein und spielt bereits in der 2. Goalball Bundesliga, Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Goalball ist für den Verein nicht nur eine Sportart für Blinde und Sehbehinderte – sondern eine Passion. Es spielen Jungen und Mädchen, mit oder ohne Sehbeeinträchtigung, Alt und Jung, egal welcher Herkunft, zusammen in einem Team.
Sehbeeinträchtigte Mitspieler aus den umliegenden Dörfern, hätten ohne die inklusive Durchführung des Trainings- und des Wettkampfbetriebes in Deutschland nicht zu unserem Sport gefunden. In dem kleinen 1.300 Einwohner-Ort ist man stolz darauf, dass die Sportart Goalball so populär ist, dass es keine Scheu gibt im Umgang miteinander, keine Grenzen mehr nach gemeinsamen Training und Spiel und es entstehen Freundschaften untereinander, die sonst undenkbar wären.
Der Verein hat sich die Aufklärung der Öffentlichkeit besonders der Belange Blinder und Sehbehinderter zur Aufgabe gemacht. Dies geschieht seit 2021 bereits in enger Zusammenarbeit mit regionalen und landesweiten Institutionen.
Beispiele hierfür sind die Aufklärungsarbeit bei der AOK Beach Tour, den ParaSehNix des Rostocker Goalballclub Hansa e.V. und das Ganztagesschulangebot der Martha Müller-Grählert Schule Franzburg mit bereits 15 Teilnehmern.