News vom 06.07.2020
DOG Berlin in Zeiten von Corona: Kein Olympiaboot, aber zu Fuß nach Tokio
Ein sommerlicher Abend, mehr als 50 ehemalige Olympiateilnehmer auf einem Boot, bei Gesprächen und Getränken geht es über die Spree durch Berlin. Das „Olympiaboot“ der Deutschen Olympischen Gesellschaft Berlin sollte nach dem Auftakt im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Fortsetzung finden. Das waren Wunsch und Ziel. Doch die COVID19-Pandemie setzt für dieses Jahr ein Stoppschild. Keine Begegnungen auf engem Raum, kein Boot, kein Gedankenaustausch. Berlins DOG-Präsident Richard Meng: „Der Auftakt für dieses DOG-Projekt war 2019 so vielversprechend, dass wir uns riesig auf die Neuauflage in diesem Jahr gefreut haben. Die Absage fällt uns daher schwer, ist in diesen Zeiten aber ohne Alternative – alles andere wäre verantwortungslos. Jetzt nehmen wir Anlauf, damit hoffentlich im Sommer 2021 das Boot wieder auslaufen kann. Aber: Wir haben trotz Corona ein wunderbares anderes Olympia-Projekt entwickelt.“
In Zeiten, in denen Begegnungen und offener Meinungsaustausch überall schwierig werden, fallen zwar auch in Berlin viele Veranstaltungen aus oder werden verschoben. Neben dem „Olympiaboot“ betrifft das auch das Projekt „Sport macht Schule“ des Vereins der Berliner Kaufleute und Industrieller VBKI an vielen Berliner Grundschulen, in diesem Jahr erstmals mit offizieller Partnerschaft der DOG Berlin. Initiiert vom Berliner DOG-Präsidiumsmitglied Anke Hoffmann gibt es dafür nun ein kleines Ersatzprojekt. Eine Anregung, gedacht für die ersten Schulwochen nach den Sommerferien. Ein Bewegungswettbewerb, der immer an Olympia denken lässt.
Den Schulen wird ein Angebot gemacht: Mit dem Wettbewerb „Von Berlin nach Tokio – Unsere Schule schafft das zu Fuß!“ sollen die Schüler im August die 12.500 Kilometer zwischen Berlin und der Olympiastadt Tokio zu Fuß bewältigen – gemeinsam. Jede Schule erhält 200 Schrittzähler mit DOG-Logo. Wenn 200 Schülerinnen und Schüler pro Schule jeden Tag mindestens fünf Kilometer zu Fuß zurücklegen (und das dokumentieren), haben sie gemeinsam nach knapp zwei Wochen die Strecke Berlin-Tokio geschafft. Richard Meng: „Es sind zwölf Tage Zeit. Auf der gedachten Strecke geht es ohne Visa und Grenzübertritte durch Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan, die Mongolei, China und Korea Richtung Japan. Wir stellen 20 Schulen die Schrittzähler zur Verfügung – und ich bin sicher: Die 12.500 Kilometer sind zu schaffen.“ Die drei Schulen, die den besten Wert (die längste Strecke) erreichen, erhalten eine Auszeichnung.
Was der Herbst bringt in Sachen DOG-Arbeit, wissen wir alle noch nicht. Ob, wann und in welchem Umfang die DOG Berlin weitere geplante Aktivitäten umsetzen kann, ist abhängig von den aktuellen Corona-Entwicklungen. Richard Meng: „Wir fahren auf Sicht und warten ab, was die nächsten Wochen und Monate bringen. Viele Pläne für Veranstaltungen und Aktionen müssen weiter warten. Erst wenn Begegnungen problemlos und ohne Gefahren für die Gesundheit möglich sind, machen auch Veranstaltungen Sinn und Freude. Aber sobald es wieder geht, ist jetzt ein Thema für eine öffentliche Diskussionsveranstaltung besonders wichtig: Wir müssen reden über die Zukunft des internationalen Spitzensports. Nach all dem Stillstand ist die Zukunft immer noch ungewiss, die Athletinnen und Athleten brauchen dringend neue Perspektiven.”